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“Die Chewra Kadischa dankt Herrn Dr. Wolfgang Weisleder
für die  Erlaubnis, sein Buch "Der Gute Ort, Jüdische Friedhöfe im Land  Brandenburg" zu verwenden

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für den Erhalt und die Pflege

Jüdischen Friedhöfe

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Jüdischer Friedhof in Cottbus

Bis 1814 wurden verstorbene Cottbusser Juden in Märkisch Friedland bestattet. Nach dem Verbotdieserkilometerweiten Leichentransporte entstand derältere jüdische Friedhof in der Dresdener Str. 55, unweit der heutigen Straßenbahnhaltestelle Breithaus. Trotz Zukauf von Gelände im jähre 1861 erwies sich der Ort für die gewachsene Mitgliederzahl der Synagogengemeinde Cottbus als zu klein. Nach Zerstörungen in der NS-Zeit und danach in Vergessenheit geraten , erfolgte erst in den siebziger Jahren eine »Beräumung« und Umgestaltung zur Grünanlage mit Gedenkstein. Parkbänke neben dem Redaktionsgebäude der »Lausitzer Rundschau« laden zum Verweilen ein. Durch Gedenkveranstaltungen mit Kranzniederlegung findet der alte jüdische Friedhof Cottbus immer wieder Beachtung.

Weniger bekannt ist der 1917I18 angelegte neue jüdische Friedhof in der Dresdener Str. 82, da er heute optisch in den Südfriedhof eingegliedert scheint. Verwitterte Grabinschriften auf rund 100 Grabstellen weisen auf Sterbedaten zwischen 1916 und 1968 hin. Beide Friedhöfe wurden noch 1943144 im Zuge der »Entjudung des Grundbesitzes« an die Stadt veräußert.

Respektable Familiengrabstätten am rechten Rand zeigen dem Betrachter bestens nachvollziehbar, dass zum Beispiel die Familien von Kommerzienrat Grünebaum und Justizrat Hammerschmidt zur Cottbusser Prominenz gezählt haben. Als eine Art Keimzelle des neuen jüdischen Friedhofes entstand die auffällige Grabstelle von Frau Berta Hammerschmidt. Nach Intervention des Rabbiners und mit Genehmigung des Oberbürgermeisters durfte sie 1916 ausnahmsweise im extra eingezäunten Fleckchen Stadtwald begraben werden, welches der Lieblingsplatz der Verstorbenen gewesen war. Trauer und Zuneigung spricht aus dem Gedicht des Witwers auf dem Grabstein:

Wie schienen wir untrennbar fest verbunden Wie haben Leid und Glück wir treu geteilt! Da hat der Tod dich grausam mir entwunden. Da schlug er mir die Wunde die nicht heilt.

Was ich in unsrem Heim an Glück empfunden: Aus meinem Leben ist's mit dir enteilt, Dies Heim, es war dein Reich! Nun ist verschwunden Der Genius, der durch dich in ihm geweilt.

Auf Wiedersehn, dies war dein Abschiedswort. Noch tönt es hell und herb mir in den Ohren Halb hoffend klang's, in Zweifel halb verloren.

So - hoffend, zweifelnd - klingt es in mir fort Und klingt und klingt mit in den Ohren. 0, könnt ich glauben - glauben an dies Wort! A. L. H.

Die repräsentative große Trauerhalle ähnelt dem Schwesterbau auf dem Nordfriedhof. Für den Besucheristsie heute hinterdem Grün der Baumallee des Mittelweges verborgen. Der denkmalgeschützte Klinkerbau mit Staffelgiebel zeigt über dem Eingang noch Spuren einer Befestigung für den Davidstern. Rechts ist eine Zweizimmerwohnung, links sind der Taharaflügel für die Bestattungsvorbereitungen und die Besuchertoiletten angebaut.

Ende der achtziger Jahre haben sowohl engagierte Mitglieder der evangelischen Jungen Gemeinde als auch CDU-Mitglieder freiwillig Pflegearbeiten durchgeführt. Weil die Friedhofsgärtnerwohnung seit 1991 leer steht und die anderen Räume vom kommunalen Dienstleistungsbetrieb jahrzehntelang nur als Lager oder manchmal als »Ausweichfeierhalle« genutzt wurden, besteht dringender Sanierungsbedarf. Einbrüche und Vandalismus in den letzten Jahren verschlimmerten das Schadensbild. 1998I99 entstand eine neue Umzäunung. Seit Frühjahr 2000 bestattet die 1998 neu gegründete Jüdische Gemeinde Cottbus ihre Mitglieder auf einem nie zuvor benutzten Gräberfeld.

Judischer Friedhof in Kreisfrei Stadt Cottbus-1

Von der Autobahn A 15, Abfahrt Cottbus Süd kommend auf die B 97 Richtung Cottbus Zentrum, am Südfriedhof vorbei, nach der Einmündung der Dresdener Straße in die Straße der Jugend, vor dem Verlagsgebäude der »Lausitzer Rundschau« auf der rechten Seite höhergelegene Grünanlage mit Gedenkstein

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Größe 1632 qm,

Flur 129, Flurstücke 3 und 4,

Grundbuchblatt 17690

Von der Autobahn A 15, Abfahrt Cottbus Süd kommend auf die B 97 Richtung Cottbus Zentrum, nach dem Südfriedhof rechts in die Hermann-Löns-Straße, Haupteingang des Friedhofes auf der rechten Seite nutzen, vom Hauptweg aus im hinteren rechten Teil des Friedhofes eingezäunte Fläche mit markanter Feierhalle

neu

Größe 8457 qm, Flur 123, Flurstück 2, Grundbuchblatt 17022

Besucherzaehler ©2012 Brandenburgische Heilige Bruderschaft Chewra Kadischa e.V.

Bestürzende Entdeckung auf Jüdischem Friedhof

Die 2012 wieder gegründete Beerdigungsgemeinschaft Chewra Kadischa macht auf dem Jüdischen Friedhof am Potsdamer Pfingstberg eine bestürzende Entdeckung: Bei Sanierungsarbeiten fanden sie im Sandsteinpflaster eines Gehwegs Kindergrabsteine.

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Felix-Mosche Berul, Vorsteher der Chewra Kadischa, mit geborgenen Kindergrabsteinen.

Quelle: Volker OelschlägerArtikel veröffentlicht: Dienstag, 28.06.2016

http://www.maz-online.de/Lokales/Potsdam/Bestuerzende-Entdeckung-auf-Juedischem-Friedhof

Am 24. Schwat 5772  ist

Isroel-Dovid ben Aron-Avrum Pitel

in eine andere Welt gegangen

Reb Dovid

Zum Gedenken an einem Lehrer, einem Freund, einem Menschen
und einfach einem Juden

Am 24. Tischrey  5685  ist er in Dvinsk (Daugavpils) in einer orthodoxen jüdischen Familie geboren.

Der Vater von Dovid ben Aron-Avrum, war ein Lehrer in einer jüdischen Schule in Dvinsk. Er fand großen Respekt unter den fast 50.000 jüdischen Bürgern dieser lettländischen Stadt. Rebe Dovid erzählte, dass am Tag der Brit Mila (Beschneidungstag)  die Familie Pitel eine herausragende damalige jüdische Autorität, Josef-Efraim Fischelevitsch besuchte. Er war eine in jüdischen Kreisen berühmte Persönlichkeit „Rogatschewer Goen“. Im Gedenken dieses Besuches betete Rebe Dovid am Tag des Sterbens von Rogatschewer Goen und aus dieser Erinnerung das ganze Leben.

Dovid Pitels wurde jüdisch-traditionell ausgebildet, deswegen  beherschte er neben der lettländischen Sprache auch fließend die Hebräische und Jiddische Sprache, die er für seine Muttersprache gehalten hat. In jungen Jahren ist er in die Jugendorganisation „Bejtar“ eingetreten und bis zum Eintritt in die Rote Armee war er dort ein aktives Mitglied.

Die Kriegsmühlen mit Feuer und Panzerketten sind über die Familie Pitels gerollt. Fast alle Familienangehörigen sind im ersten Okkupationsjahr in Lettland ermordet worden. Über mehr als 50 Familienmitglieder sind in dieser Zeit von den Nazis getötet worden.

Zusammen mit Bejtar-Freunden hat Dovid eine Entscheidung getroffen, freiwillig in die Rote Armee einzutreten. Am 15. September 1942 wurde er ein Soldat von der lettländischen Division, wo mehr als die Hälfte der Soldaten, Juden waren, die rechtzeitig Lattgalien verlassen konnten. Bleibend unter seinen Kameraden, hatte er die Möglichkeit, die jüdischen Gesetze einzuhalten, Tora lesen und täglich aus dem „Siodor“ (Soldatenrucksack) der Tfilin, den ihm sein Vater vor dem Gang nach Osten geschenkt hat, raus zunehmen und  zu beten. Dovid war in der Armee bis zum 11. Juni 1946. Nach der Demobilisation wurde er nach Lettland geschickt, um die Wirtschaft aufzubauen und das Land von restlichen nationalistischen lettländischen Gruppen zu reinigen. Am 01. März 1952 verlieh man ihm den Rang zum Leutnant und am 18. März den Rang zum Oberleutnant. Aber immer auf allen Arbeitsstellen, erinnerte er sich, dass er ein Jude war. Geheim haltend vor den Anderen, las er die Tora, betete und blieb den Lehren der Ahnen und Rogatschewer Goen treu.

Als die Sowjetmacht kaputt war und die Verbote religiöser Tätigkeiten aufgehoben wurden, wurde Dovid im Jahr 1994 ein Mitglied der Widergeburt der jüdischen Gemeinde Rigas.

Seit den ersten Tagen seines Aufenthalts in Potsdam, trat er aktiv in die Tätigkeit der jüdischen Gemeinde ein. Er war im Zentrum des religiösen Lebens. Er hat alle Versuche der Anderen abgestellt, die jüdische Gemeinde in Richtung Liberalismus, Reformation zu lenken. Der höchste Punkt seiner Tätigkeit in der Gemeinde war ein Geschenk der Gemeinde eine neue Tora-Rolle.

Das hat Dovid zum Gedenken an seine Eltern, Aron-Avrum und Sarah-Bejla Pitel.

Rebe Dovid ist in eine andere Welt gegangen und wir dürfen beten und die Lehren der Ahnen seines Vaters und den Rabbinern von Dvinsk erfüllen.

Unsere Gebete werden bestens Bedacht für Israel-Dovid ben Aron-Avrum Pitel.

(9 Ijara 5775) 223. Johrzeit, Rabbiner Joseph b. Meir Theomim

Jüdischer Friedhof in Slubice

(bis 1945 Frankfurt (Oder))

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Galizischen Rabbiner; geboren in Lemberg im Jahre 5487 (1727), gestorben in Frankfurt (Oder)  im Jahr 5552 (1792). Während noch jung folgte er seinem Vater in der Position der Prediger und Lehrer in der rabbinischen Jeschiva von Lemberg (Lviv). Später ging er nach Berlin, wo er schon mehrere Jahre in der Wette ha-Midrasch von Daniel Jafe. . Dann nahm er seine frühere Position in Lemberg und im Jahre 5542 (1782)  wurde Rabbiner ernannt Frankfurt (Oder), wo er bis zu seinem Tod blieb.

Te'omim, der als einer der führenden Rabbiner seiner Zeit war, war ein gründlicher Student der rabbinischen Literatur, und wurde nicht in den weltlichen Wissenschaften verlernt. Er schrieb: "Peri Megadim," eine zweifache Kommentar auf der Orah Ḥayyim-wobei ein Teil mit dem Titel "Mishbeẓot Zahab," die eine Superkommentar auf David ben Samuel "Ture Zahab," und die andere "Eshel Abraham", auf Abraham Abele "Magen Abraham "(Frankfurt(Oder), 1753)," Porat Yosef "Novellae auf Yebamot und Ketubot, mit Regeln für Halacha Entscheidungen (Zolkiev 1756)," Ginnat Weradim, "siebzig Regeln für das Verständnis des Talmud ( Frankfort(Oder) 1767), "Peri Megadim," eine zweifache Kommentar auf der Yoreh De'ah-wobei ein Teil mit dem Titel "Mishbeẓot Zahab," die eine Superkommentar auf David ben Samuel "Ture Zahab," und die andere "Sifte Da'at", auf Sabthai Kohen die "Sifte Kohen" (Berlin, 1772), "Tebat Gome," auf den Sabbatical Abschnitte (Frankfurt(Oder) 1782), "Schoschanat ha-'Amakim," eine Methodik des Talmud, zusammen mit dem vorhergehenden veröffentlicht; "Nein" am Megadim, "Kommentare zu den Gebeten, mit dem Gebet-Buch" Hegyon Leb. ​​" Te'omim links im Manuskript "Sefer ha-Maggid" (ein Kommentar zum Pentateuch und die Haftarot, Predigten für Sabbate und Feste, und eine zweifache Kommentar Pirḳe Abot) und "Em la-Binah" (Hebräisch, Aramäisch und Chaldaisch Lexikon; Neubauer, "Cat Bodl Hebr MSS...." Nr. 1500). In der Einleitung zu der letztgenannten Arbeit Te'omim erwähnt eine große Anzahl von Schriften seiner eigenen, auf Halacha und Ethik, die nicht mehr in Existenz.

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25. April begann die Restaurierung von Grabsteine  in den alten jüdischen Friedhof in Potsdam.

Der Koordinator : Fachbereich Stadterneuerung und Denkmalpflege Stadt Potsdam

Restaurator: Naturstein Potsdam GmbH

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